top of page

Meine Geschichte

Porträt Karin Joost

MEIN LEBENSWEG

Als Tochter zweier sog. „Kriegskinder“, d.h. Kinder, die den 2. Weltkrieg erlebt haben und mit ihren Familien aus ihrer Heimat, dem heutigen Polen, unter Beschuss, Hunger und Kälte als Teil eines Flüchtlingstrecks ihre Heimat verlassen mussten, wurde ich im Januar 1961 im Raum Osnabrück als drittes Kind meiner Eltern geboren. Ein älterer Bruder, aber trotzdem das dritte Kind? Die Position innerhalb der Familie und die damit verbundene Rolle zu klären, wurde während meiner Biografiearbeit eine interessante Aufgabe. 

​

Meine Kindheit war geprägt vom Aufbau eines neuen Zuhauses, aber auch vom Versuch des „Wegfeierns“ schmerzlicher Verluste und schrecklichster Erlebnisse dieser Flucht. Heute weiß ich sowohl die unerschöpfliche Arbeitskraft meines Vaters (neue Heimat schaffen) als auch die psychische Erkrankung meiner Mutter (Verlust der Heimat) einzuordnen. Zwei unterschiedliche Biografien, geprägt durch schwere traumatische Erlebnisse, die nie aufgearbeitet wurden, hatten und haben ihre Auswirkungen auch auf mein Leben – bis heute. Dies ist kein Einzelschicksal und es war nicht nur damals so. Das gibt es auch heute noch ...

​

Ob Kriegs- oder Fluchterlebnisse, Verlust durch Trennung oder Tod, Misshandlungen oder schwere Unfälle, aber auch dauerhafte Krisenzeiten, in denen wir heue leben – alles hat Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche. Sie müssen Wege finden um physisch und psychisch überleben zu können. Doch die Lösungen, die sie gefunden haben, sind nicht immer gut – weder für sie selber noch für andere - und führen oftmals zu Konflikten und Problemen, die Gemeinschaften sprengen und

die eine Gesellschaft nicht anerkennen kann. Da setze ich an!

Karin Joost neben Rollup-Banner von Prof. Dr. Gerald Hüther

MEIN BERUFLICHER WEG

Schon sehr früh ist in mir der Wunsch entstanden, Erzieherin zu werden, um junge Menschen auf ihrem Weg zu begleiten und gemeinsam mit ihnen Neues zu gestalten.

​

Mit 19 Jahren bin ich als staatlich anerkannte Erzieherin in mein Berufsleben gestartet und habe an unterschiedlichen Arbeitsstellen immer wieder Fragen gestellt. „Warum so?“ Und „Was braucht es - eigentlich?“ Das hat mich schnell zu dem Thema „Gesunde Entwicklung des Menschen“ geführt. Ich habe dann neben meinem Mutterdasein die Weiterbildung zur Waldorfpädagogin gemacht. Mit vielen Mitstreiter:innen ist aus meiner Tagespflegestelle zuerst ein Spielkreis und anschließend der Kindergarten „die Natur-Kinder-Werkstatt“ in Norden entstanden.

​

Wahrscheinlich hat die übertragene Kraft meines Vaters sehr dazu beigetragen, dass ich ein paar Jahre später führend den Waldorfkindergarten Aurich aufbauen konnte. Dazu gehörte auch die intensive Auseinandersetzung mit dem pädagogischen Blick zum Umbau des Gebäudes, zur Gestaltung der Einrichtung und zur Erarbeitung des Konzeptes.

​

Ein tiefer Einschnitt führte mich dann zu intensivpädagogischen Wohngruppen der IFI Initiative für Intensivpädagogik gGmbH, in denen mir das Thema Trauma begegnete. Um pädagogische Antworten finden zu können, habe ich die Ausbildung zur Notfall- und Traumapädagogin sowie –beraterin absolviert. Während dieser Zeit ist durch den Impuls eines Kindes, den ich aufgenommen habe, ein Projekt entstanden, das ich in meinem ersten Buch „Der Garten als Entwicklungsort“ als Beispiel meiner traumapädagogischen Arbeit beschrieben habe.

​

Nach mehrjähriger Tätigkeit in den Wohngruppen wechselte ich in die erste IEB (Individuelle Einzelbetreuung), ebenfalls in Trägerschaft der IFI.

​

Ich arbeitete mich tiefer in das Thema Traumaheilung ein und beobachtete in meiner Arbeit, welche positiven Auswirkungen dieser Ansatz auf das Verhalten und die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen hatte. Die Idee entstand, ein Buch über meine Art der Arbeit zu schreiben. So ist 2023 - mit Unterstützung der IFI gGmbH, dem Geschäftsführer der IFI gGmbH, Dr. Rolf Kötterheinrich, sowie dem Diplom-Pädagogen und Heilpädagogen Uwe Dietrich - aus unserem breiten Wissen verbunden mit meinen Erfahrungen aus über 40 Jahren Berufstätigkeit das Buch „Leben und Arbeiten im Jahreslauf – Stabilisierung, Heilung, Potenzialentfaltung“ entstanden.

​

Parallel dazu habe ich die Ausbildung zum Potenzialentfaltungscoach nach Prof. Dr. Gerald Hüther absolviert, die mich befähigt und ermutigt - gemeinsam mit anderen Menschen - auf die Suche nach brach liegenden Ressourcen und noch nicht erkannten Potenzialen zu gehen, die wir für die Gestaltung der eigenen, aber auch der gesellschaftlichen Zukunft so dringend brauchen.

​

KONTAKT

IMPRESSUM

DATENSCHUTZ

Karin Joost

Traumapädagogik  |  Potenzialentfaltung

bottom of page